Seit 1949 wird in Erlensee eine der ätesten Sportarten betrieben:das Ringen.Von da an sind einige deutsche Spitzenkräfte aus dem Verein hervorgegangen, die nach jahrelangem fleißigem Training, Meister in dieser edlen Sportart wurden. Nach dem Krieg wurde zunächst in der Nachbargemeinde Langenselbold ein Athletensportverein ins Leben gerufen. Gründer war Walter Boschung, der leider verstorbene Ehrenvorsitzende, der damals auch zwei junge Langendiebacher, nämlich Otto Viel und Erich Wörner, mit ins Training nach Langenselbold nahm.
Damit begann eigentlich die Entstehungsgeschichte des Schwerathletikvereins. 1948 fand im Saal "Zur Krone" eine Werbeveranstaltung statt und es zeigte sich, daß das Interesse am Ringsport groß war. Es wurden Gespräche mit dem Vorstande der Turngemeinde Langendiebach geführt und tatsächlich kam es bald zur Gründung der Schwerathletikabteilung. Walter Boschung, Herrmann eberhardt, Otto Viel und Erich Wörner waren die Gründer. Sie hatten dabei tatkräftige Unterstützung des damaligen Vorsitzenden TGL, Heinrich Schäfer.
Eine gebrauchte Matte wurde beschafft um das Trainig aufnehmen zu können. Folgende Ringer bildeten die erste Mannschaft: Günther Mehling, Emil Reuling, Phillip Reuling, Ernst Heilmann, Otto Viel, Heinrich Fischer und Walter Boschung. Diese Mannschaft beteiligte sich erstmals an den Verbandskämpfen und wurde auf Anhieb in der Kreisklasse Frankfurt Vizemeister. 1950 wurde sogar die Meisterschaft errungen. In den nächsten Jahren wechselten die Erfolge. 1958 kam als wesentliche VerstärkungHeinrich Dietz, der Hessische Schwergewichtsmeister, dazu.
Gerade er und Erich Wörner holten in der Folgezeit eine Reihe großartiger Erfolge: Heinrich dietz wurde 1959 Deutscher Vizemeister im Schwergewicht (griech.-röm.), die gleiche Platzierung gelang ihm 1962. Erich Wörner wurde 2. Deutscher Meister (griech.-röm.) 1959 im Halbschwergewicht und im gleichen Jahr Dritter im Freistil unter Deutschlands besten Ringkämpfern. 1962 und 1963 wurde Wörner jeweils 3. Deutscher Meister der Mittelgewichtsklasse im klassischem Stil. Er gehörte 1960 zur Olympiamannschaft und wurde 1963 gegen Bulgarien international bekannt.
Auch in den späteren Jahren kamen noch bedeutende Einzelerfolge von Ringern der Turngemeind hinzu. So wurde Walter Viel 1967 2. Deutscher Juniorenmeister im Freistil und im 3. im klassischem Stil im Schwergewicht. 1969 wurde Horst Schäfer bei den Deutschen Jugendmeisterschaften2. im griech.-röm. Stil und 3. Deutscher Meister im Freistil. Dazu kamen noch ungezählte Meisterschaften auf Kreis-, Bezirks. und Landesebene dazu. Auch pflegten die ringer regen internationalen Kontakt zu Mannschaften aus der Schweiz, Schweden, Belgien, Frankreich und England. Sie waren die ersten Sportler aus Langendiebach, die Sportbeziehungen über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus pflegten. Dies wird heute durch freundschaftliche Bindungen nach England, Frankreich und Schweden fortgesetzt.
1961 wurde die Mannschaft in der Standartbesetzung Lauer, Jirasek, Frank, E. kürschner, Wörner und Dietz Bezirksklassemeister. 1964 wurde sie bei der Neueinteilung in Hessen auf Grund ihrer Kampfkraft in die Oberliga eingestuft. In der Saison 1966 / 67 wurde diese Klasse freiwillig verlassen, da man den jüngeren Kräften, wie Dieter Wiegand und Ulrich Rauter, die in die Mannschaft eingebaut worden waren, die Belastung der Oberliga kein zweites Jahr zumuten wollte. Schon ein Jahr später bewies die Erringung des Meistertitels, daß diser Weg richtig war.
Schon 1971 / 72 wurde die Turngemeinde auch Meister dieser Klasse und kämpfte in der Hessenliga, der zweithöchsten Klasse des Landes. Daran beteiligt waren so bekannte Kämpfer wie: Semenjuk, Sell, Wiegand, Weber, Rauter, ErdilBär, Dietz, P. Kürschner, H. Lindner, H. fucker und K. Heck. Optimistisch blickte man in die Zukunft, wurde doch nach einigen Jahren wieder eine intensive Jugendarbeit betrieben. Jugendleiter Ulrich Rauter, unter Assistenz von Herrmann und Horst Sobota, hatte eine starke Schüler- und Jugendmannschaft aufgebaut, die zur berechtigten Hoffnung Anlaß gab.
In der Zwischenzeit gab es eine Änderung in der Abteilungsführung. Walter Boschung, der die Abteilung fast 24 Jahre geführt hatte, wurde Ehrenvorsitzender. Die Leitung lag nunmehr und liegt auch heute noch in den Händen von Wolfgang Harder. 2. Vorsitzender wurde Werner Cwielong, die Kassenführung wurde von Ernst Orth und Werner Hain übernommen, als Sprtwart war Peter Kürschner tätig. Die schriftliche Arbeit sowie die Presseinformation wurde von Walter Liese versorgt. Als Beisitzer fungierte Emil Diehl. Der Jugendaufbau wurde verstärkt fortgesetzt und so konnte die Schülermannschaft in den Jahren 1974 bis 1976 Bezirksmeister werden.
Nach Beendigung der aktiven Laufbahn einiger älterer Ringer im Jahr 1975 erfolgte erneut ein freiwilliger Abstieg aus der Hessenliga in die Bezirksklasse. Dadurch sollte besonders ein kontinuierlicher Aufbau der Nachwuchsringer ermöglicht werden. Ab 1976 übernahm Ulrich Rauter das Seniorentrainig von Egelbert Stenger. Er setzte die gute Arbeit fort, die er als Jugendtrainer 1972 begann und hatte Erfolge zu verbuchen. 1976 schon wurde der Aufstieg mit der 1. Mannschaft in die Gruppenliga gefeiert. Hier belegte man einen Mittelfeldplatz und wurde 1978 und 1979 jeweils Dritter.
Dann kam es zu einer Entscheidenden Verstärkung für die Ringer. Die ganze Familie Fuchs, kurz zuvor aus der damaligen DDR in die Bundesrepublik gekommen, schloß sich dem Verein an. Nachdem auch noch Horst Schäfer nach 8 Jahren aus Kahl wieder zur TGL kam, war man allen anderen Mannschaften aus der Gruppenliga eindeutig überlegen. Ohne jeglichen Punktverlust (36:0) wurde die Meisterschaft erkämpft und damit der Aufstieg in die Hessische Landesliga. Maßgeblichen Anteil hatten hier die Ringer: D. Hofmann, F. Lindner, R. Kauck, W. Fuchs, N. Celik, R. Hofmann, P. Ruth, U. Rauter, M. Fuchs, P. Fuchs, H. Weber, Waldemar Fuchs, G. Born und H. Schäfer. 1981 erreichte man als Neuling einen guten dritten Platz, 1982 Platz vier.
Im Jahr 1983 konnte man Dank der guten Jugendarbeit gleich mit zwei Seniorenmannschaften an den Start gehen. Die 1. Staffel kam in der Landesliga auf Rang sechs, die 2. Staffel in der Bezirksliga auf Rang drei. Ab 1983 hat der Sportkamerad R. Hofmann das Trainig der Senioren, Jugend und Schüler übernommen, Ulrich Rauter und Anton Albert unterstützten ihn dabei. Der Vorstand setzte sich damals aus folgenden Sportsfreunden zusammen: 1. Vorsitzender Wolfgang Harder, 1. Schriftführer Walter Liese, 2. Schriftführerin Ute Wegehaupt, Kassierer Ernst Orth, Jugendleiter Anton Albert, Sportwart Ulrich Rauter, Trainer Ralf Hofmann und den Beisitzern Peter Kürschner und Horst Sobota.
1984 wurde in der Landesliga Platz 5 errungen. Im Jahr darauf hatte der Verein einige Abgänge zu verzeichnen und konnte die leichtesten Gewichte nicht besetzen. Dadurch war der Abstieg in die Gruppenliga nicht zu verhindern. Nach einer Auszeit von drei Jahren übernahm Ulrich Rauter wieder das Trainig und wurde dabei von Ralf Hofman assistiert. Nachdem man 1986 und 1987 in der Gruppenliga Platz 4 und Platz 3 belegte, gelang in der Saison 1988 als Vizemeister wieder der erhoffte Aufstieg in die Landesliga. Den Erfolg komplettierte die junge 2. Mannschaft die in der Bezirksliga ebenfalss Vizemeister wurde.
1987 war ein entscheidendes Jahr. Um die ewigen Querelen mit dem Hauptverein, der TGL zu beenden, wurde der Entschluß gefasst sich selbstständig zu machen. Am 2. Dezember 1987 erschienen 54 Personen zur Gründungsversammlung und es wurde beschlossen zum 1. Januar 1988 den Ringer-Club 1988 Erlensee zu gründen. Der neue Verein hatte am Gründungstag schon 101 Mitglieder, als 100. Mitglied konnte Robert Lindner aufgenommen werden. Als Gründungsmitglieder wurden die Sportsfreunde Wolfgang Harder (1.Vorsitzender), Ulrich Rauter (2. Vorsitzender), Peter Kürschner (Kassierer), Ute Wegehaupt (Schriftführerin) und Hans Weber (Sportwart) vor Gericht eingetragen.
Inzwischen hatte Hans Weber die Trainigsleitung übernommen und konnte auf Anhieb in der Landesliga einen sicheren 5. Platz erreichen. Zum Jahresende 1989 ernannte man Emil Diehl und Erich Wörner zu Ehrenmitgliedern.
Erfolgreich verlief die Saiso 1990, Paul Birli, seit Jahresanfang Cheftrainer, wurde mit der ersten Mannschaft 4. und mit der zweiten Mannschaft Meister in der Bezirksliga Frankfurt.
Am 23.06.1990 mußte man den allzufrühen Tod des Gründungsmitgliedes Erich Wörner betrauern der im Alter von 58 Jahren an einer schweren Krankheit verstarb.
Dank der zuschüsse des Landes Hessen, des LSB und der Gemeinde Erlensee konnte 1991 eine 12x12 m Matte zum stolzen Preis von 23.000,-DM angeschafft werden.
In den Verbandsrunden 1991 und 1992 belegte die erste Mannschaft in der Landesliga die plätze sechs und vier. Die zweite Mannschaft errang in den gleichen Jahren Rang sieben und acht. Bei den Bezirksmeisterschaften 1992 konnte der RC Erlensee alle Vereinswertungen gewinnen, von der E-Jugend bis zu den Senioren- ein einmaliger Erfolg. Karlheinz Helbing, mehrmaliger Deutscher Meister, leitete ab September 1992 das Seniorentraining.
Den Jugendbereich leiteten nach der Ära Born A. Albert, C. Eck und Kemal Deger. Die Mannschaft, inzwischen in die Hessenliga aufgerückt, erreichte 1993 Platz sieben. Einen großartigen Erfolg erreichte der C- Jugendliche Alexander Schäfer, er trat nicht nur in die Fußstapfen seines Vaters Horst, sondern er übertraf ihn noch, indem er Deutscher Meister bei den Klassikern wurde. Bei der Bezirks-Mannschaftswertung, in der alle Bezirksturniere gewertet wurden, nahm man den Zweiten Rang ein.
Die Mitgliederzahl stieg im fünften Jahr nach der Trennung von der TGL auf 176 an. Im Dezember 1993 mußten wir unser treues Ehrenmitglied Emil Diehl, der im Alter von 71 Jahren verstarb, zu Grabe tragen.
Nachdem Karlheinz Helbing als Trainer in die Bundesliga wechselte, nahm bei den Klassikern 1994 Ulrich Rauter wieder das Heft in die Hand, das Freistiltrainig wurde von Kemal Deger als Kämpfertrainer geleitet. Sie errangen mit der Mannschaft den fünften Platz in der Hessenliga, obwohl die Mannschaft durch Weggang und Laufbahnbeendigung stark verjüngt wurde. Alexander Schäfer erkämpfte sich bei der Deutschen c- Jugend-Meisterschaft die Bronzemedaillie. Die Jugendleitung lag weiterhin in den Händen von A. Albert und die Trainingsleitung der Jugendliche hatten Carsten Eck und Kemal Deger.
Am 19. / 20. Februar 1994 richteten wir die Hessischen Meisterschaften der A- und B- Jugend im griech.- röm. und der Junioren im Freistil aus. Zwischenzeitlich hatte sich Kemal Deger so gut in sein Traineramt eingearbeitet, daß er ab Januar 1995 alleinverantwortlich die Trainingsleitung übernahm. Ein achter Platz 1995 und eine Verbesserung Platz sieben in der Hessenliga 1996 sprangen dabei herraus. Nachdem immer wieder die Nachfrage nach besserer Information bestand, wurde eine alle vier Monate erscheinende Vereinszeitung ins Leben gerufen. Die Aktiven fuhren 1996 nach Bernau / Schwarzwald ins Trainingslager. 1997 rückte man nochmal einen Platz weiter auf Rang sechs der Hessenliga vor.
Wolfgang Harder und Peter Kürschner sind beide seit 1974 ununterbrochen im Vorstand tätig. Harder als 1. Vorsitzender und Kürschner in wechselnden Ämtern. Die Trainingsleitung übernahm am Jahresanfang 1998 Sabri Gülap, Vertreten wird er von Mathias Börner. Das Nationale Jugend-Turnier, mit Teilnehmern aus ganz Deutschland, wurde bis 1997 insgesamt 14 mal durchgeführt. 1998 fand das Erich-Wörner-Gedächtnisturnier, zu Ehren unseres Gründers und erfolgreichsten Ringers, zum achten mal statt. Als Kampfrichter waren Anton Albert und Hassan Karaali für uns im Einsatz, während Peter Kürschner neben seiner Vorstandstätigkeit noch als Listenführer auf Turnieren eingesetzt wird.